Volleyball: Absteiger TSV Speyer sieht sich in der Regionalliga nicht unbedingt als Aufstiegskandidat. Trainer Gerrit Jann präsentiert seinen großen Kader. Für das Trainingslager stellt er eine ganz besondere Belohnung in Aussicht.

Von Martin Erbacher

Speyer. Mit einer nicht ideal laufenden Vorbereitung startet Absteiger TSV Speyer am Samstag, 23. September, in Hanau nach dem Abstieg in die Regionalligasaison. „Die Vorbereitung ist unterschiedlich ausgefallen“, sagte Trainer Gerrit Jann im Gespräch mit unserer Zeitung. Viele Spieler bestritten die lange Beachrunde.

Dazu zählten er selbst, Simon Hennicke und Felix Mast. Die Saison dauerte bis in die letzte Sommerferienwoche in Rheinland-Pfalz. Auf der einen Seite bescherte das den Verfechtern der Sommervariante laut Coach Jann viele Ballkontakte. Auf der anderen befindet sich die Gruppe erst jetzt in vier intensiven Hallenwochen.

Wer das Spiel im Sand nicht so mag, traf sich seit Juli einmal wöchentlich in der Halle, angeleitet von Uli Fischer. Im August steigerte Speyer das Pensum auf zwei-, dreimal. „Im August, September ist Urlaubszeit“, so Coach Jann. „Die Jungs sollen und müssen Urlaub machen.“ Daher traf sich der Kader zuletzt nur zum Teil.

„Wir haben aus der zweiten und dritten Mannschaft aufgefüllt. Da sind technisch gute Spieler dabei.“ Auf dem Vorbereitungsturnier in Heidelberg belegte der TSV gerade Platz zwei. „Wir hätten es gewinnen sollen“, meinte Jann. Es ging gegen unterklassige Gegner. Aber im Vordergrund stand die Weiterentwicklung der Jungen. Das führte er auch für den Test gegen Oberligist SV Fellbach an, als die Domstädter die ersten beiden Sätze klar gewannen. Nun gilt die Hoffnung der letzten Phase der Präparation, wenn Malte Stohner, Simon Röhrich, Hennicke zurückkehren. Von Freitag bis Sonntag geht’s ins Trainingslager nach Bad Dürkheim.

Los geht’s mit einer eineinhalbstündigen Einheit in der TVD-Halle: „Simon Hennicke kommt von da und hat die Kontakte“, sagte Jann: „Am Samstag folgen zwei Einheiten, am Sonntag eine. Wenn sie es sich verdienen, geht es auf den Wurstmarkt.“ Genau das machte die Unterbringung schwierig, ehe Jann doch zwei Ferienwohnungen klar machte.

Sein Gerüst steht: Niklas Hinsberger spielt zu. Julius Riede greift über die Diagonale an. Jann und Mast haben beides drauf. Im Mittelblock stehen Stohner, Hennicke, Tobias Hoffmann, der nach einer Schulterverletzung zurückgekehrte Dominic Rosin zur Verfügung. Auf Außen baut Jann auf Röhrich, Arvid Schiller, Erik Schwarz mit Doppelspielrecht für den VBC Haßloch, Jonas Weber.

Weitere Verstärkungen sind in Planung: Yannick Ungemach als Libero. Doch er studiert in Karlsruhe. Julius Vierneisel steht Gewehr bei Fuß. Der Trainer hofft auf weitere Drittligaerfahrung. „Wir sind deutlich jünger, aber auch motivierter“, teilt Jann mit. „Das ist kein höchstes Drittliganiveau, aber deshalb sind wir ja auch abgestiegen. Natürlich wollen wir aufsteigen. Aber das ist nicht das primäres Ziel. Wir wollen uns verbessern und eine bessere Mannschaft werden. Wir sind schon stark.“ Reicht’s gegen die Jann’schen Aufstiegskandidaten jeweils zweimal zu gewinnen? Er nennt nämlich Ex-Klub und -Zweitligist TGM Mainz-Gonsenheim, zudem LAF Sinzig, das nach der Flutkatastrophe im Ahrtal nun zurückkehrt.

Und überhaupt: TuS Kriftel II mit seinen jungen Volleyballern, TV Rodheim mit den Zweitliga-Erfahrnen. Regionalliga: Tummelbecken einstiger Höherklassiger, das Niveau im Südwesten schon mal besser. Der Trainer: „Es muss für uns schon viel perfekt laufen. Und das ist es bisher nicht. Platz eins bis drei wäre schön. Es geht um mannschaftliche Integration. “ Für ganz ausgeschlossen hält es Jann aber nicht, die Großen zu schlagen.

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Speyerer Rundschau - Nr. 214
Datum Donnerstag, den 14. September 2023
Seite 19